Freitag 25.06.2021

Tagesziel Elgafossen, Bullaren – spontane Weiterfahrt zur Insel Hönö

300 km 

Nach einer entspannten Nacht sind die Kräfte und die Energie auch wieder mit an Bord! Es soll heute zu den „echten“ Wasserfällen Elgafossen gehen. Rund 120 km, wie ich finde wieder eine überschaubare Strecke. Ob ich dann dort frei stehen kann oder einen Stellplatz, bzw. Campingplatz wähle will ich noch offen lassen.

Es ist eine entspannte Fahrt, die vielen Geschwindigkeitsbeschränkungen sagen mir zu, es ist ein entschleunigtes Reisen. Ganz nach meinem Geschmack!

Auf der Route schaue ich mir noch den  Dalslandskanal an. Laut Google eine Sehenswürdigkeit in Sachen Schleusentechnik. Dort komme ich früh an, es ist noch kein Tourist zu sehen. Am Ende meines kleinen Rundgangs vermute ich, auch hier gibt es Einschränkungen aufgrund der Pandemie. Dann also ein paar Erinnerungsbilder und weiter.. 

 

Je näher das Tagesziel, desto karger wird die Landschaft, so empfinde ich es irgendwie. Aber es geht ja auch nah an die Grenze zu Norwegen. Vielleicht bilde ich es mir auch nur ein. Der Routenplaner führt mich aufwärts, eine einfache Kiesstraße entlang und am Zielpunkt angekommen eine kleine Parkbucht für 4 Fahrzeuge. Danke, dass Blacky so klein und wendig ist!

Wir folgen dem Schild Wasserfälle und es geht direkt in den Wald. Dann hört man schon das rauschen. Wir stehen jetzt also oberhalb des Wasserfalles. Ein paar Schritte weiter sehe ich unten einen Pfad. Naja ziemlich steil und ich denke schon an den späteren Aufstieg, aber wir haben ja Zeit. Dann kommen wir zu einer Treppe. Also steil ist hier untertrieben… Während ich noch hadere und zweifle ob das der richtige Weg für uns ist startet Daily schon los. Bereits auf der ersten Stufe rutscht ihr Fuss ab. Ich lasse meinen Rucksack fallen, schnalle den Fotogürtel ab und setze mich auf die erste Stufe. Behutsam greife ich Daily vorn und hinten und dann ist sie auch schon wieder zurück auf der Holzplattform. 

Dieser Weg ist also für uns NICHT geeignet!!!

Zurück zum Auto, vielleicht fahre ich nochmal nach unten, und dort irgendwo parken und wir laufen die gerade Strecke? Mal sehen. 

Aber unten angekommen sind keine Parkplätze mehr verfügbar, auch die Idee ein Stück zurück zu fahren und dort zu stehen klappt nicht, denn gerade da gibt es nichts zum stehen. Wie kurios! Ich biege also rechts ab und versuche einen Weg mit einem anderen Zugang zu finden. Schließlich erkenne ich dann urplötzlich den Grenzübergang zu Norwegen. Der ist allerdings unübersehbar gesperrt. Also will ich da auch nicht mein Auto stehen lassen und verbotenerweise rüber spazieren.

Egal nun ist es so, dann keine Wasserfälle. Aber einen Kaffee später und ein paar Minuten schmökern im Reiseführer ergeben ein neues, spontanes Tagesziel, die Insel Hönö. 180 km sollten gemütlich zu schaffen sein! Dann also los… 

Und irgendwo im nirgendwo steht ein Elch am Straßenrand!

Kurz vor der Insel wird mir nochmal klar, dass ich ja mit der Fähre übersetzen muss. Und eigentlich bin ich ja extrem seekrank, aber schauen wir mal. Kurz vor der Fähre dann die Fahrspuren und die Ampelanlage. Ich kann bis ganz nach vorne fahren und schalte den Motor aus. Erstmal orientieren. Die Fähre legt gerade ab, also hab ich genug Zeit. Es gibt 5 Spuren. Ich bin in der 3, die für Wohnmobile und große LKW. Also die nächste Fähre anlegt, alle Fahrzeuge runtergefahren sind, starten die ersten Spuren mit grün. Spur 1, Spur 2, Spur 4 und 5 und zuletzt dann meine Spur. Irgendwie aufregend. Ich fahre bis ganz nach vorne. Motor aus, Handbremse und staunen. Direkt rufe ich mal meine Mama an, die wird staunen, ich auf einer Fähre!

Schon ein paar Minuten später legt die Fähre auf Hönö an. Wieder gleiches Ampelsystem. und dann geht es schon Richtung Stellplatz. Direkt am Hafen. 

Auch dieser Stellplatz ist sehr gut zu finden, kaum belegt und so finde ich einen Platz direkt vorn mit Blick auf die Boote. Wunderbar! Ich schließe meinen Strom an und öffne mal alle Türen.

Aber wo zahle ich nun? Kommt hier auch jemand zum kassieren wie bei den Stellplätzen vorher? Also wandere ich mal über den Platz. Finde den Müllcontainer, die Duschen und WC, viele Schläuche für Frischwasser, aber nix zum zahlen. Als ich meine „Nachbarn“ anspreche ist die Dame sofort bereit mit mir zum Computer zu gehen. Camper hilft Camper 😉 

Es ist ein kleiner Kasten, den man nur öffnen muss! Erst ist es mir peinlich, aber dann lachen wir beide und die nette Frau geht wieder zurück. Ich tippe alles ein, zahle mit Karte und habe dann eine Banderole, gültig bis zum nächsten Tag 12 Uhr.

Ein schöner Inselabschnitt laut Google liegt etwa 1 km entfernt, das ist eine schöne Abendspaziergang Tour.

Erst durch ein Wohngebiet und dann an einem Spielplatz vorbei, der Weg wird enger und plötzlich der Blick auf das Wasser, Felsen, die Sonne scheint noch. Ich bin überwältigt. Natürlich gleich mal Fotos machen.

Wir wandern dann ein Stück über die Felsen und ich setze mich ein wenig hin. Voller Dankbarkeit genieße ich diesen Moment! 

Zurück am Stellplatz koche ich etwas und dann steht nur noch etwas Arbeit an. Emails, Kundenaufträge usw. Aber mit dem Blick auf die Boote ist es keine richtige Arbeit 😉 Etwas später noch eine kleine Abendrunde, aufräumen und entspannt ab ins Bett. Für den morgigen Tag soll es an den Küstenabschnitt gehen um den Sonnenaufgang einzufangen.

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