Ausgeruht starte ich in den Tag, ich schaue ständig auf das Handy, Treffpunkt in Heine für die Safari um 12:40 Uhr. Nach Heine sind es nicht mal 10 Minuten, einen Parkplatz muss ich dann noch finden. Aber jetzt erstmal den Ausblick heute mit Sonne genießen!

Während ich ein paar Bilder mache entdecke ich eine sympathische junge Frau direkt vor mir, aha sie wohnt also in dem roten Zelt. Lächelnd spricht sie mich an. Und so lerne ich Kati kennen. Ich bin direkt beeindruckt. Sie wandert tatsächlich durch Norwegen. Hat aber nun ein Fahrrad organisiert und man erkennt ihre Leidenschaft für die Natur im strahlen ihrer Augen. Ich bin platt. Da denke ich, meine Reise ist was spezielles, aber ich werde gern eines besseren belehrt. Wir tauschen unsere Nummern und auch unsere Blogseiten. Besucht mal bitte den Blog von Kati und lasst Euch mitreißen. Ich habe alles durchgelesen und das mit dem Schnee… Aber lest einfach selbst!

Nun weiß ich auch, warum es mich an diesen Platz gezogen hat. Das bestätigt meine Einstellung „Alles hat seinen Sinn“. So bin ich sehr froh, dass ich Kati hier getroffen habe. Sie erzählt mir noch von ihrer Arbeit auf der Husky Farm und ich will ihr mein Buch schenken. Sie freut sich und das freut mich wiederum. Langsam muss ich mich aber fertig machen. Frischwasser usw. alles noch erledigen und dann ab nach Heine. Da steht Kati wieder bei mir und schenkt mir ein paar Socken mit einer norwegischen Flagge. Ich bin begeistert. Schließlich liebe ich Socken und Tassen über alles! Ich bin gerührt und freue mich.

Wir verabschieden uns und ich hoffe wir bleiben in Verbindung.

Unten bei der Ver- und Entsorgung stehen die Camper schon Schlange. Ich möchte aber nur mein WC leeren und nebenan Frischwasser tanken. Ich nehme meinen „WC Koffer“ und warte auf der Bank. 3 junge Männer haben sich aufgeteilt. Einer leert das WC, der andere füllt Wasser nach und der dritte springt hin und her. Als sich unsere Blicke treffen fragt er mich, wo man denn das Grauwasser ablassen kann. Erst auf norwegisch und dann auf englisch. So laufe ich schnell zu Blacky und zeige ihm meinen Hebel. Er hat sowas nicht parat, also stecke ich meinen und er passt, so läuft das Grauwasser der Jungs fröhlich ab. 

Dann entleere ich alles und kann dann auch wieder meinen Hebel mitnehmen. Die Jungs bedanken sich. Ich freue mich, dass ich helfen konnte. Als ich noch schnell meinen Müll wegwerfe spricht mich ein anderer Mann an und sagt „Nice you helped the Boys“ und ich grinse.

Noch etwas Frischwasser und los geht es 10 Minuten später in Heine die ersten zwei Parkplätze pickepacke voll. Ich fahre durch das kleine Städtchen und folge einem Park Hinweisschild. Ok dabei fahre ich auch am Treffpunkt vorbei. Cool, so nah. Ja und dann erstmal verstehen wie das mit dem bezahlen gehen soll. Es ist kein Automat. Man nimmt aus dem Briefkasten einen Umschlag, steckt das Geld rein, notiert Ankunft und Kennzeichen. Also so wie damals in Magdeburg am Yachthafen. Ich verstehe! Was ich aber nicht so ganz verstehe ist der Tarif. Von 8 bis 15 Uhr 200 NOK und von 15 bis 8 Uhr 250 NOK. Ich zahle also für 3 Stunden mal eben 200 NOK. So ist es nunmal und ich werfe alles ein. Muss dann nur noch pünktlich zurück sein. Aber das wird schon.  

Jacke, Mütze, Kamera und Kleinkram. Los geht´s. Am Treffpunkt dann das erste Abenteuer, in diese riesigen und schweren Anzüge steigen. Integriert ist eine automatische Schwimmweste und ja vor dem erfrieren wird es auch helfen, so dick wie der Anzug ist. Ich fühle mich ein bisschen wie auf einer Mission zum Mars!

Eine kurze Sicherheitseinweisung und dann warten wir noch auf Diesel für das Boot. Kurz überlege ich, dann werde ich nicht pünktlich zurück sein, aber da mahne ich mich selber „Wer sich sorgt, sorgt sich zweimal“ und so wische ich diesen Gedanken weg. Die Sonne scheint, wir brutzeln alle in unseren Anzügen und dann geht es auch schon los. Im Hafen noch langsam, dann gibt sie Gas. Ich bin froh, dass ich noch meine Jacke drunter habe und meine Mütze anhabe. Aber die Geschwindigkeit, die Wellen, also das macht mir nichts aus. Ich genieße dieses Gefühl. Wir halten oft und bekommen viele Informationen. Tatsächlich erwische ich auch einen Seeadler, zwar nur kurz, aber immerhin. Ich bin glücklich. Und auf dem Rückweg schwimmt ein kleiner Orca an uns vorbei. Das typische schwarz weiß, die Flosse, ich erwische nur kurz ein Stück als er wieder hinten auftaucht, aber egal. Ich war dabei! Was für ein Geschenk. 

Zurück am Treffpunkt dann den schweren Anzug loswerden und mit einem breiten grinsen Richtung Parkplatz. WOW!

Jetzt einen Stellplatz finden und einfach nur glücklich sein. Ich mache mich auf den Weg zu zwei Koordinaten aus meinem Reiseführer. Einmal werde ich zu einem Privathaus geschickt, das war wohl nix und beim zweiten ist es übervoll. Aber so kann es gehen. Also fahre ich weiter in Richtung Solvaer und nach einem Tunnel geht es ein Stück bergauf, aus dem Augenwinkel entdecke ich andere Camper und Wasser, also abbiegen und so habe ich den Stellplatz für diese Nacht gefunden. 

Nudeln mit Tomatensoße machen mich schnell satt und dann Bilder sichten und sichern. Oh ich bin mehr als happy. Aber jetzt macht sich der Tag auf dem Wasser bemerkbar. Ich bin plötzlich müde, mache mich bettfertig und lege mich hin. Schon wenige Augenblicke später bin ich im Traumland!

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