Ausgeruht und noch vor dem Wecker wache ich auf. Tasche packen, Kaffee genießen, Parkautomat füttern und dann los zum Treffpunkt. Aber vorher noch meine neuen Glückssocken anziehen 😉

Dieses Mal nehme ich aber meinen kleinen Rucksack mit, da habe ich besseren Zugriff auf meine Kameras. Hatte ja auch vorher gefragt ob das möglich ist und kenne ja nun auch die Größe der Boote. Packe auch wieder meine Jacke ein obwohl es warm ist und meine Mütze. Keine 5 Minuten später bin ich am Treffpunkt. So mag ich das. Hier müssen wir allerdings eine Maske tragen. Und wir bekommen neben den schweren Anzügen noch Schutzbrillen. So ausgestattet und nach einem kurzen Check der Ausrüstung, geht es runter zu den Booten. Mein Rücksack muss aber in die Mitte, der Guide will aussen herum laufen können, so packe ich nur mein großes Tele aus und lasse den Rest im Rucksack. Und los geht´s.

Auch hier wieder alles auf englisch, so bekomme ich wieder viele tolle Infos. Ich genieße es erneut und der erste Halt soll bei den Saltstraumen sein. Innerlich erfriert mein lächeln. Aber wir werden doch nicht da durch fahren? So wie die, die ich neulich von oben beobachtet habe???

Ja und dann sind wir auch schon dort. Alle 3 Boote fahren um, durch und quer umher. Natürlich haben die Guides alles im Griff und da alle jauchzen und sich freuen wird nochmal ganz nah an einen riesigen Strudel gefahren. Dann zieht das Boot plötzlich rückwärts. Ich will gar nicht wissen ob das ein gewolltes Manöver ist. Ich atme ruhig weiter und als der Motor wieder laut durchstartet und wir aus dem Strudel sind ist meine Welt wieder in Ordnung. Aber ich muss zugeben, es macht schon Spaß!

Der Guide erklärt, es ist gerade Medium Stärke und es kann schon auch anders sein. Noch ein paar Infos und dann geht es weiter. Plötzlich eine Hand nach rechts oben. Der Motor wird gestoppt. Ein Adler im Baum. Und ich erwische ihn auch noch!!! Yeah. Fängt ja schon gut an.  

Der Guide gibt Gas und ich bin über die Schutzbrille froh. Was für ein Tempo. 

Kurze Zeit später direkt wieder anhalten. Dieses Mal sind es mehrere Adler die förmlich in der Luft tanzen. Fast vergesse ich Bilder zu machen. So beeindruckend das anzuschauen. Was Glückssocken so alles ausmachen… (Danke Kati!)

 

Maske und Brille sitzen nun nicht mehr richtig, wie auch bei dem Grinsen in meinem Gesicht! Es geht noch an einer Lachsfarm vorbei und dann auch irgendwann wieder zurück nach Bodo in den Hafen. Ich bin glücklich!

Dann am Treffpunkt noch den schweren Anzug loswerden und ich mache mich auf den Weg zu Blacky. Ich könnte die ganze Welt umarmen. Eine kurze Kaffeepause und weiter planen. Das nächste Ziel sind die Trappstegsforsen in Schweden. Ganze 500 km, aber ich denke ich fahre einfach mal los und schaue wie gut es voran geht. Also mache ich nach dem letzten Schluck Kaffee alles reisebereit und fahre entspannt und zufrieden los. Hier und da muss ich aber einfach anhalten und den Moment genießen. Heute passt auch das Wetter, es ist ein Luxus.

Es geht gut voran und ich denke ich komme so gegen 19 Uhr an. Passt wunderbar. Und dann führt mich der Weg auf den Vildmarksvägen. Und wild trifft es sehr gut. Irgendwann habe ich an Google Maps gezweifelt. Schlaglöcher, Kies und weit und breit niemand unterwegs. Meine Geschwindigkeit ist dann irgendwann zwischen 20 und 30 km/h. Mehrmals entschuldige ich mich in Gedanken bei Blacky für die Tortur! Aber am Ende komme ich dann spät, (sehr spät, es ist kurz vor 22 Uhr) an den Wasserfällen an. Der Hunger ist riesig und so koche ich erstmal etwas. Bratkartoffeln und Lachs. Danach ist alles wieder im Lot. Auf dem Parkplatz sind noch 4 andere Mobile und ein PKW mit Dachzelt. Ich bin jedoch die einzigste, die da über den Parkplatz wandert. Das rauschen hat mich in den Bann gezogen und ich bin hellwach. Ein paar Bilder und dann noch ein Zeitraffervideo. Das muss sein! Und genau bei diesen Wasserfällen erwischt es mich emotional ohne Vorwarnung. Es überkommt mich wie eine Welle. Dieses Glück, das alles erleben zu dürfen. Der neu gewonnene Mut, mein neues Selbstvertrauen. Ich habe mich nie so frei gefühlt.

Während also noch das Zeitraffervideo die Bilder aufnimmt, studiere ich die Straßenkarte. Denn den Weg zurück will ich auf keinen Fall mehr! Und schnell ist die Route für den nächsten Tag klar. Als ich dann alles wieder aufgeräumt habe, wie immer alles sichern und ab ins Bett. Mit dem rauschen falle ich schnell ins Traumland. 

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