Tag 1

Die Strecke nach Magdeburg beträgt knapp 300 km.

Genau wie am Vortag fahre ich durch Regen, Sonnenschein, leichtem Regen, mehr Regen, starkem Regen und schließlich in den Sonnenschein.

Es ist wenig Verkehr und ich komme gut voran. Lediglich einige Streckenabschnitte schütteln Blacky kräftig durch. Mein Sitz federte das gut ab, aber schön ist anders!

Gute 30 km vor dem Ziel wächst die Spannung. Über die Park4night App habe ich mir den Stellplatz am Yachthafen, bzw. Winterhafen ausgesucht. Mit Blick auf den Dom. Na in der Theorie hört sich das wirklich toll an.

Dann befinde ich mich schon in Magdeburg. Die Geschwindigkeit ist nun deutlich reduziert und meine Konzentration gilt dem Telefonbildschirm mit der Route und den Straßenschildern. Auch wenn relativ wenig Verkehr ist wird mir schnell klar, ich bin eben kein Stadtmensch.

Einfädeln, auf die Radfahrer achten, unbedingt auch die Bahn einkalkulieren und bitte unfallfrei am Ziel ankommen. Das ist eigentlich das Wichtigste. Dann verrät mir Google Maps, in gut 800 m ist das Ziel erreicht. Ok… Ich fahre gerade an einem grünen Park vorbei, dann plötzlich ein Sackgassenschild, aber hier steht: „Bis zum Wohnmobil Stellplatz frei“. Also bin ich tatsächlich noch richtig.

Noch ein paar Meter und voila. Nicht zu übersehen, eine Menge Wohnmobile. Ich bin also angekommen. Erst park ich davor am Seitenrand. Ich schau mal wie das hier so abläuft und wo ich überhaupt stehen kann.

Während ich also noch den Info Zettel am Häuschen am Eingang lese, fahren zwei Wohnmobile raus.

Hey jetzt aber husch husch. Ich ergattere einen jetzt freien Platz und habe wirklich eine mega tollen Ausblick.

Der Platz kostet 12 Euro, Strom extra, Ver- und Entsorgung auch gegen eine geringe Gebühr. In einen Umschlag lege ich das Geld für zwei Tage, auf den Umschlag kommt mein Name, wann ich angekommen bin, wie lange ich bleibe, mein Kennzeichen. Fertig! Naja nicht ganz fertig, denn ich bin zurück im Blacky, schau auf mein Handy und sehe – wir haben ja schon den 19!!! Und ich Dussel habe Ankunft 18. und Abreise 20. vermerkt. Also zurück, zweiter Umschlag, richtige Daten und durchatmen. Da sieht man mal wie zeitlos ich lebe 😉

Wir erkunden gemeinsam den nahegelegenen Park und es ist einfach wunderbar. Entlang der Elbe alles grün. Hier und da laufen wir durch Duftwolken von riesigen Blütenbüschen. Die Vögel zwitschern. Daily hat sichtlich Spaß und was will ich schon mehr!

Ich orientiere mich in Richtung Stadt. Jedenfalls denke ich das. Am Endes des Parks sehe ich schon die Hauptstraße und die riesige Baustelle. Der Verkehr, die Geräusche, es riecht nach Teer, Abgasen. Bis zur Mitte der Brücke wagen wir es. Ich erspähe genau gegenüber unseren Stellplatz. Aber weiter soll es nicht gehen. Wir drehen um.

Zurück durch den grünen Park, zurück durch die Duftwolken, begleitet vom Vogelgezwitscher, ja das passt uns beiden viel, viel besser!

Zeit zum essen, ich gönne mir Nudeln und einen Milchreis mit frischen Erdbeeren. Stöbere etwas im Internet und entspanne.

Beim Abend Spaziergang laufen wir ein Stück weiter als ein paar Stunden zuvor und entdecken eine riesige Hundewiese! Leider ist gerade kein anderer Hund da, aber Daily genießt das freie erkunden auch so. Auch ohne Zaun ist das hier eine tolle Gelegenheit für die Hunde. Ich mache Bilder und weiß schon jetzt, das wird vielen Hundehaltern mächtig gefallen!

Am Abend wird es dann einfach nur noch gemütlich. Das Wetter hat gehalten. Kein Gewitter in Sicht. Ich mache mich bettfertig, entferne noch schnell eine Zecke, die sich an meinem Bein einbeißen wollte und lege mich hin. Daily ist ohnehin schon im Schlafmodus.

Tag 2

Nach einer sehr entspannten Nacht freue ich mich schon auf den morgendlichen Spaziergang mit Daily. Diese Luft, dieses grün. Nicht mal das Handy habe ich bei mir. Wir beginnen den Tag also sehr entspannt! Ein echtes Programm gibt es nicht. Außer natürlich Frühstück für Daily, Kaffee für mich und Emails checken.

Ich möchte dieses Mal aber doch die Gelegenheit nutzen und einen Abstecher in die Stadt machen. Aber heute werde ich in die andere Richtung gehen, nach dem Park also links halten. Und da sehe ich auch schon die alte Stadthalle, noch mehr Park, einen riesigen Spielplatz, Imbissbuden, einen Biergarten (der natürlich noch geschlossen ist…) und eine riesige Fläche auf der Partys gefeiert werden können . Schöne Location!

Ich lasse das alles hinter mir und wir laufen über die Sternbrücke. Erneut grandiose Ausblicke, aber ich vermute, das gilt nur für Touristen. Denn auch in meiner Heimat laufe ich oft achtlos an tollen Plätzen vorbei, an denen jeder Tourist staunen würde. So ist der Mensch!

Direkt nach der Brücke entdecke ich interessante Baustellen. Moderne Wohnanlagen und laufe am Elbufer entlang. Es ist tolles Wetter und die Menschen genießen es sichtlich. Bei solchen Temperaturen muss man dann auch ein Eis essen – so ist das doch?

Für mich also ein Milchshake Nuss und eine Kugel Vanille für Daily. Sie hat ja schließlich auch Urlaub!

Einmal dann über die Straße ins Domviertel. Aber lange bleiben wir auch hier nicht. Wahrscheinlich werden wir auch keine Stadtmenschen mehr! Ist aber auch nicht so tragisch.

Auf dem Rückweg sind wir mutig und gehen über eine alte Brücke. Das Schild „Auf eigene Gefahr“ macht es zu einem Abenteuer. Aber es lohnt sich. Nicht nur wegen der Aussicht, sondern auch wegen der Abkürzung. Schwups sind wir wieder in der Nähe der alten Stadthalle und steuern den Biergarten an. Am Kiosk gönne ich mir ein Alster und wir beobachten die Enten im Park.

Kaputt aber glücklich am Blacky angekommen lege ich mich spontan auf die kleine Terrasse, die hier jeder Stellplatz in der vorderen Reihe hat. Luxus pur wie ich finde! Und da fällt die Entscheidung. Wir verlängern eine Nacht. Die Wettervorhersage ist 9 Sonnenstunden für Magdeburg und Regen und Sturmböen für Cuxhafen. Na da fällt die Wahl nicht schwer…

Tag 3

Ausgeruht starten wir mit einem Spaziergang durch den Park. So dürfte jeder Tag beginnen…

Frühstück für Daily, Kaffee für mich und der Blick ins Email Postfach.

Schnell noch den Umschlag fertig gemacht für die Verlängerungsnacht.

Der Rest des Tages verläuft dann eher sehr ruhig. Erneut eine kurze Runde durch den Park. Blacky aufräumen und für die Abfahrt ab nächsten Morgen vorbereiten. Ich schaue nochmals nach dem Stromzähler und werfe einen Euro nach. Föhnen steht heute auf dem Programm, da muss ich angeschlossen sein 😉

Ich kann diesen Platz uneingeschränkt empfehlen. Hier ist die Aussicht einfach umwerfend, der Park in der Nähe unbezahlbar. Die Nähe zur Stadt ist auch ein großer Pluspunkt. Die kleinen Terrassen laden zum gemütlichen verweilen ein. Ob zum Frühstück, oder am Abend, um bei einem Glas Wein den Sonnenuntergang zu beobachten.

Zudem ist der Betreiber sehr, sehr freundlich und hilfsbereit. Ich komme sicher wieder!!!

Hier noch die Adresse:

Wohnmobilstellplatz am Winterhafen1 in 39114 Magdeburg

Strom, Trinkwasser, Entleerung, WC und Duschen gegen eine geringe Gebühr.

Und hier habe ich ebenfalls sehr guten Empfang, gemessen an meinem Vertrag bei 1&1.

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